Dienstag, 12. November 2013

09.11.2013: VfL Wolfsburg vs. BVB 09 2:1 (0:1)

Gut gelaunt machte sich dieselbe Besatzung, die schon vor vier Jahren beim glorreichen 3:1 Erfolg gegen den damaligen amtierenden Meister am Start war, erneut auf in die Autostadt Wolfsburg. Dieses Mal sollte es aber kein Vergnügen im doppelten Sinne wie anno dazumal werden. Die Hinfahrt gestaltete sich unspektakulär und so war man überpünktlich am Stadion. Noch schnell zwei Bierchen genascht, betrat man auch schon den Block, der zu diesem Zeitpunkt noch ziemlich leer war. Mit der Zeit wuchs die Befürchtung, dass es heute wegen der tags zuvor entzogenen Auswärtsdauerkarten gegen die hiesigen Ultra-Gruppen, keinen organisierten Support geben sollte. Von den Kollegen war kaum jemand auszumachen und auch die Fahnen und Doppelhalter waren nicht zu sehen.

Die Kurve war also auf sich allein gestellt. Vor dem Anpfiff bestieg ein Trunkenbold den Capo-Turm und versuchte die Masse zu animieren. Auch wenn er sich redlich Mühe gab, so war es doch besser, dass der Sportfreund den Platz beizeiten wieder räumte. Der Gästeanhang versuchte im ersten Durchgang noch mit allen Kräften zu supporten, aber ohne Capo und Trommel liefen alle Versuche bei Zeiten wieder aus dem Takt. Nur die Wechselgesänge klappten ganz gut und mit ordentlicher Lautstärke. So konzentrierten auch wir uns immer mehr auf das reine Fußballspektakel, welches uns die Helden auf dem Rasen aber heute auch nicht zu bieten vermochten.

Die Wolfsburger Supporter präsentierten zum Einlaufen eine Choreo, die Marcel Schäfer und seiner zuvor erfolgten Vertragsverlängerung gewidmet war. Belassen wir es bei der Erwähnung, denn mehr gibt’s zu diesem fantechnischen Geniestreich auch nicht zu sagen. Zum Spiel: Wolfsburg spielte taktisch clever und unterband solide die Aktionen des BVB. Die Folge waren kaum Torchancen auf Seiten der Schwarz-Gelben. WOB hätte dagegen bei besserer Chancenauswertung das ein oder andere Tor erzielen können. Besonders bitter wiegt im Nachhinein der Ausfall von Neven, der mit der Trage unter aufmunternden Neven-Subotic-Rufen mit Kreuzbandriss den Platz verlassen musste. Das Glück verhalf dem BVB dann doch noch zur Pausenführung. Marco Reus, der bis dahin noch nicht positiv aufgefallen war, versenkt einen Freistoß kurz vor dem Strafraum unhaltbar für Benaglio zum 1:0. Der Jubel war groß und so ging es doch zuversichtlich in die Pause, da auch der VfL in den letzten Minuten vor der Halbzeit nicht mehr so auffällig wie zuvor war.

Im zweiten Durchgang verpasste man es dann aus den zwei guten Chancen die Vorentscheidung zu erzielen und bekam schließlich durch einen Freistoß, der an Freund, Feind und Roman Weidenfeller vorbei ins lange Eck segelte, die Quittung in Form des Ausgleichs. Ab dann ging nicht mehr viel und Olic erzielte alsbald gar noch das Führungstor für WOB. Die Stimmung war spätestens jetzt im Keller. Die Schwarz-Gelben versuchten noch mal dagegenzuhalten, aber es kam nichts Zählbares dabei heraus. Marco Reus‘ zweiter Freistoßversuch war dann zu genau, denn er landete am Lattenkreuz. O-Ton eines nahestehenden Experten: „Wenn der reingeht, steht’s 2:2.“ Wahnsinn! Als Feindbild wurde schließlich noch der Schiri auserkoren, der mit einigen doch fragwürdigen Entscheidungen die Gemüter auf dem Feld und im Gästeblock zur Erregung brachte. Das Gepöbel hat aber auch nichts mehr gebracht und so stand am Ende eine verdiente 1:2 Niederlage.

Wir machten uns dann wieder auf zum Parkplatz und ließen bei ein paar Bierchen und nem netten Schwatz mit Hallenser Borussen die Massen erst mal abrücken, ehe auch wir uns auf den Nachhauseweg machten. Fazit: Scheiß Stimmung, Scheiß Spiel, Scheiß egal. Wir hatten trotzdem nen schönen Ausflug und viel gelacht.