Mittwoch, 26. Oktober 2016

18.10.2016: Sporting Lissabon - BVB 1:2 (0:2)

Borussia. Auswärts. International. Drei Worte, die immer für sehr schönen Fahrten sowie tolle Erlebnisse und Einblicke in die europäische Kultur stehen. Und auch diesmal war es wieder so. Aber von Beginn an: Die Auslosung zur Champions League ergab mit Sporting wieder einen Gegner in Portugal. Und da uns Porto mehr als gefallen hat, war uns sofort klar: Lissabon ist ein Muss! Karten bekommen, Flüge gebucht und ab ging es am Montagmorgen von Berlin aus nach Südeuropa. Die Flüge waren von den Flugzeiten her sehr günstig, sodass wir viel Zeit hatten die portugiesische Hauptstadt zu genießen, was wir auch ausgiebig taten. Ankunft in Lissabon war gegen 16.00 Uhr Ortszeit bei milden 20°C aber leichtem Regen. Vom Flughafen ging es erstmal in Richtung Innenstadt um das Hotel zu beziehen. Auf dem Weg dorthin wurden die ersten Köstlichkeiten der portugiesischen Küche probiert. Danach wurde das Hotel bezogen, welches unseren Ansprüchen genügen sollte. Nach kurzer Verschnaufpause ging es per Fuß ab in die Stadt. Nachdem man auf dem Weg ab und zu was trinken musste, erreichten wir den Praça do Comércio. Dort genoss man am Fluss den Sonnenuntergang und staunte über den einen oder anderen Händler der seine Ware an den Mann bringen wollte. Danach ging es zurück entlang der Rua Augusta, wo sich Läden und Gaststätten aneinander reihten. Da das Wetter mitspielte und es abends noch angenehm warm war, nutzte man die Gelegenheit, um das eine oder andere Bier der durstigen Kehle zuzuführen. Das man in der Hauptstadt Portugals war und Lissabon eine Touristenhochburg ist, merkte man an den Preisen die doch deutlich über denen lagen, die man im Frühjahr noch in Porto bezahlt hatte. Nachdem man noch eine schöne Cocktailbar gefunden hatte, ging der erste Tag um eins für uns zu Ende.

Tag zwei – Spieltag. Nach dem Frühstück beschloss man eine Stadtrundfahrt zu machen. Man kennt sie ja: In jeder Stadt fahren diese ominösen roten Busse, die die Touristen durch die Stadt kutschieren und genau in so einem hatten wir das auch vor. Das Wetter war uns ebenfalls hold und so konnte man bei mehr als 22°C und leichter Bewölkung die Jacken im Hotel lassen. Schön im Oberdeck unter freiem Himmel Platz genommen, konnte die Tour beginnen. Keine zehn Minuten später war sie auch schon wieder vorbei - Bus defekt. Warten auf einen Neuen und es musste ja so kommen: Unsere schönen Plätze im Oberdeck waren weg. Unten im Bus zu sitzen macht wenig Spaß und somit überlegte man was man nun tut, aber das Schicksal war uns positiv gestimmt und so konnte man zwei Stationen später die Plätze im Oberrang wieder zurückerobern. Somit ging es der Tour Belem entlang. Diese führte uns an den historischen Gebäuden der Stadt vorbei, die hier nicht im einzelnen erwähnt werden sollen, war aber insgesamt sehr sehenswert.

Die Tour beendeten wir dennoch etwas eher, da ab 13.00 Uhr auf dem Praça de D. Pedro IV (Rossio), wo der Treffpunkt der BVB-Fans sein sollte, die Motto-Trikots verkauft wurde. Da schlugen wir natürlich zu und verbrachten die restliche Zeit bis zum Abmarsch Richtung Stadion in den umliegenden Kneipen. Eigentlich dachte man, dass man geschlossen Richtung Stadion aufbricht, aber da es keine Anzeichen dafür gab, machten wir uns selbst mit der Metro auf den Weg. An der Metrostation angekommen war auf dem Vorplatz erstmal Schluss, da sich dort die Cops postiert hatten und es nicht weiter ging. Langsam füllte sich der Platz und nach zwanzig Minuten waren dann soviele Leute zusammen, dass es mit Bullenbegleitung durch die Häuserreihen Richtung Stadion ging. Auf den Weg dorthin wurde sich schon ein wenig warm gesungen. Am Estádio José Alvalade XXI ging es durch die Einlasskontrollen direkt in den Oberrang und man musste mit Erstaunen feststellen, dass dieser schon reichlich gefüllt war, dachten wir doch zuvor noch die Ersten gewesen zu sein. Also schnell noch einen guten Platz erkämpft und das Warten auf den Anstoß begann. Die Zeit verging, wie immer, relativ schnell. Der Block machte durch die Motto-Shirts viel her und konnte mit einer geschlossenen Optik überzeugen.

Zum Einmarsch der Mannschaften gab es auf der Heimseite drei verschiedene Choreos zu sehen, die alle nichts miteinander zu tun hatten und auch recht unspektakulär waren. Im Gästeblock brannte es da schon. Ein Dutzend Bengalos, ein paar Blinker und etwas Rauch, ließen den Gästeblock erleuchten und die Stimmung war schon ab der ersten Minute bestens. Zum Spiel verliere ich mal keine Worte. Nur soviel sei gesagt: Dortmund ging nach starker erster Hälfte mit 2:0 in die Pause und nach dem Anschlusstreffer hatte man etwas Glück diesen Vorsprung ins Ziel zu bringen. In der ersten Halbzeit war die Stimmung aufgrund der zwei Tore und den ab und zu leuchtenden Bengalos sehr gut und man trat sehr geschlossen und lautstark auf. Von der Heimseite war in dieser Zeit nichts zu vernehmen und man war doch etwas enttäuscht, da man sich insgeheim etwas mehr erwartet hat. In der zweiten Halbzeit war die Stimmung im Gästeblock nicht mehr ganz so gut und nach dem Anschlusstreffer von Sporting hörte man auch mal was von der Heimseite. Durch ihre unfaire Spielweise kam es noch zu der einen oder anderen Pöbelei mit dem Nachbarblock, was aber alles in allem nicht weiter erwähnenswert war. Auch im zweiten Durchgang waren ab und an noch ein paar Lichter im Gästeblock zu sehen, was die Stimmung immer wieder ansteigen ließ, auch wenn es in dieser Phase immer wieder etwas ruhiger wurde. Aber über die komplette Spielzeit gesehen, kann man dennoch von einem insgesamt guten Support sprechen.

Nach der obligatorischen Blocksperre ging es per Metro in Richtung Rossio und man wertete das Spiel noch bei einem Kaltgetränk aus, bevor der Tag im Hotel sein Ende fand.

Tag drei – Abflug: Dieser war, entgegen unserer Gepflogenheit, erst am späten Nachmittag und somit konnte man noch ein bisschen die Stadt erkunden. Und was macht man, wenn die Tickets für die Stadtrundfahrt auch am Folgetag noch gültig sind? Richtig! Eine weitere Runde. Diesmal wurde die Tour Oriente genommen, was uns unter anderem am Benfica-Stadion vorbei und auf das EXPO Gelände von 1998 führte. Nach der Fahrt nahm man nochmal eine örtliche Kneipe in Beschlag und ließ es sich schmecken. Danach ging es auf direktem Weg zum Flughafen und mit leichter Verspätung wieder zurück nach Berlin.

Wieder einmal ein toller Trip in eine sehr schöne Stadt, obwohl mir Porto etwas besser gefallen hat. Ansonsten war wieder alles dabei, was man sich von so einen Ausflug erhofft. Super Stimmung, Pyro, schöne Stadt und tolle Erlebnisse – Borussia. Auswärts. International – immer wieder gern!