Samstag, 26. Oktober 2019

23.10.19 Inter Mailand - BVB 2:0

Nach gefühlt hundertfach Madrid und London brachte uns die Losfee dieses Mal doch ein paar nette Gegner in der Champions League aufs Tableau. Gegen Prag gingen wir bei der Kartenvergabe leer aus und so hieß unser erster CL-Kontrahent FC Internazionale Milano. Geil. Um drei in der Nacht klingelte der Wecker und eine halbe Stunde später rollte der Wagen gen Berlin Schönefeld. Pünktlich und mit den ersten Kaltgetränken im Magen kamen wir am schönsten Flughafen Deutschlands an. Der easyjet Flug nach Mailand startete ebenfalls on time und so konnten wir erstmal die Augen zu machen. In Mailand angekommen ging es per Shuttle Bus zum Hauptbahnhof.

Wie es der Zufall wollte residierten unsere „Stars“ gleich nebenan und starteten gerade zum Anschwitzen. Nach diesem Highlight machten wir uns bei herrlichstem Wetter auf den Weg Richtung Zentrum. Leider hatte man sich die Stadt im Vorfeld durchaus spektakulärer vorgestellt. Die Scala macht von außen jetzt nicht Eindruck, den ihr berühmter Name verspricht und außer Modeläden, überteuerten Preisen und dem wirklich beeindruckenden Dom, war nicht viel zu sehen. Wir ließen die Innenstadt hinter uns und begaben uns zu Fuß Richtung Hotel. In Hotelnähe wurde eine Pizzeria geentert, wo die Einheimischen gerade zu Mittag speisten. Nach einer schmackhaften Pizza und zwei Litern Vino della Casa ging‘s schon leicht angeschlagen Richtung Hotel. Dort angekommen legten wir uns nach dem Check-In erstmal ne Runde aufs Ohr. Nach anderthalb Stunden ging es zwei von drei Kollegen wieder richtig gut, während der andere offenbar die Pizza nicht ganz vertragen hatte. Erstmal richtig frei geräumt, konnte es schließlich doch losgehen, auch wenn der Kamerad schwer angeschlagen wirkte.

Wir machten uns per Tram auf den Weg Richtung Stadion. Die Tram fuhr entgegen dem Plan nicht bis ran und wir mussten die letzten Meter zu Fuß zurücklegen. Noch kurz den Halsabschneidern am Wegesrand ein wenig Verpflegung zum unverschämten Preis abgekauft, kamen wir am ehrwürdigen Giuseppe-Meazza-Stadion an. Hat schon was! Kurz die Lage gecheckt und gewartet, bis die Tore öffneten. Dann hinein oder besser gesagt hinauf. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatten wir schließlich die Spiraltürme erklommen. Wir suchten uns ein geeignetes Plätzchen und warteten der Dinge die da kommen. Die aktive Szene tauchte dann auch auf und wir hatten uns richtig entschieden.

Zum Einlaufen präsentierten die BVB-Fans eine Choreo aus schwarzen und gelben Fahnen über den gesamten Block, wobei der mittlere, unbesetzte Teil von einer Blockfahne überspannt wurde. Konnte man als gelungen bezeichnen. Auf der anderen Seite passierte außer ein paar großen Schwenkern nicht viel. Zum Spiel gibt’s eigentlich gar nichts zu sagen. So einen Angsthasenfußball haben wir noch nie gesehen. Kein Stürmer, nur hinten rum gegurkt, kein Tempo, keine Zielstrebigkeit. Der Plan das 0:0 zu halten, hatte sich dann nach gut 20 Minuten erledigt, was aber kein Grund zu sein schien, etwas an der Taktik zu ändern. Kurz vor der Pause kam noch etwas Gefahr auf, aber nach dem Seitenwechsel war es damit auch wieder vorbei. Die Stimmung war teilweise ganz gut, passte sich aber, wenn sie mal aufloderte auch immer wieder schnell dem Auftritt auf dem Rasen an. So ging das bis kurz vor Schluss, als die Herren endlich mal versuchten nach vorne zu spielen. Viel ging aber nicht. Hoffnung keimte auf, als Bürki einen Elfer hielt und alle dachten, dass würde die Truppe nochmal pushen, aber da kam nix. Im Gegenteil, kurz darauf machte Inter, die sich bei weitem kein Bein ausreißen mussten, mit dem 2:0 den Sack zu. Da war dann auch mal Feuer in der Hütte.

Nach dem Spiel hieß es warten und dann wieder die Türme runterschleichen. Wir entschlossen uns nicht die überfüllte U-Bahn zu nehmen und gingen wieder zur Tram. Diese brachte uns dann zum Dom, von wo wir erschöpft aber alles in allem zufrieden zum Hotel zurückgingen. Am nächsten Tag wurde erstmal ausgepennt. Um elf mussten wir aus dem Hotel raus und die Zeit nutzten wir auch, da es in Strömen regnete. Wir kamen nicht weit und nahmen uns die erst beste Kneipe vor. Die Dame staunte nicht schlecht, als wir drei Aperol Spriz orderten. Nach weiteren Runden machten wir uns auf den Weg Richtung Hauptbahnhof, wo nochmal eine leckere italienische Pizza verzehrt wurde. Noch ein paar Ecken abgeklappert, fuhren wir schließlich wieder per Bus zum Flughafen. Gut, dass wir genug Puffer eingeplant hatten, denn der Bus brauchte ein gutes Stück länger durch den dichten Verkehr als noch am Vortag. Rückflug und Heimfahrt verliefen ohne Probleme und gegen 1:30 Uhr lag man dann wieder im heimischen Bett. Eine schöne Reise, auch wenn es dieses Mal etwas stressig war. Nächster Halt: Camp Nou!