Donnerstag, 4. April 2013

03.04.2013: Malaga CF vs. BVB 09 0:0

Wie allseits bekannt, spielte die Losfee dem BVB im Viertelfinale der Champions League den FC Malaga zu. Für uns stand fest: Da sind wir dabei. Eine reichliche Woche vor dem Match war dann auch amtlich, dass wir Tickets abgreifen und so wurden eiligst Flug und Unterkunft organisiert. Am Dienstag war es dann soweit. Wir trafen uns am Flughafen Dresden. Am Check-In fanden sich hinter uns zwei weitere Mitstreiter vom BVB Fanclub Oberlausitz ein, mit denen wir beschlossen fortan gemeinsame Sache zu machen. Eine weitere Gruppe Fans, geschmückt wie die Christbäume und spätestens nach ein paar Bier beim Zwischenstopp in Barcelona mit Fremdschämpotential, ließen wir dafür links liegen.


Die erst seit kurzem bestehende Verbindung hatte die spanische Airline Vueling eingerichtet. Fazit: Komfort Wellblechhütte. Die Bemessung des Sitzabstandes ließ jedenfalls arg zu wünschen übrig. Wenigstens war der Flieger nur halb voll und wir konnten uns entsprechend breit machen. In Barcelona angekommen, hatten wir dann planmäßig gut vier Stunden Aufenthalt. Die Zeit nutzten wir um uns mit Dosenbier Marke Estrella Damm für günstige 3,30 EUR zu verpflegen. Der Weiterflug verzögerte sich dann noch mal um eine knappe Stunde. Schlussendlich war man kurz vor Mitternacht in Malaga, bestieg ein Taxi und erreichte mit Höchstgeschwindigkeit das Hotel.

Am nächsten Tag machten wir uns gegen 10.00 Uhr auf den Weg Richtung Altstadt. Wir mussten ja noch in einem Hotel unsere Tickets abholen. Mit dem Bus ging es ins Zentrum, wo wir kurz darauf reibungslos unsere Eintrittskarten in Empfang nehmen konnten. Dann kann's ja jetzt losgehen. Ein zünftiges Frühstück noch verputzt, sahen wir uns im Anschluss erst mal die Stadt an. Die Altstadt Malagas ist wirklich sehenswert. Enge Gassen und Plätze mit unzähligen Cafés und Bars. Dazu am Hafen gelegen. Wir flanierten durch die Gassen und auf der Promenade Richtung Strand. Der war zwar nicht ganz so idyllisch, aber es war immerhin ein Strand. Anschließend besuchten wir noch die Stierkampfarena, die aber leider nicht zu begehen war. Ein Anstieg führte uns hinauf zu einer alten Burg, von wo man eine herrliche Aussicht über die Altstadt hatte. Dann hatten wir genug vom Sightseeing und nahmen in einem Café Platz. Vielleicht hätte man vorher mal auf die Karte gucken sollen, denn das Bier für 4,95 EUR war leicht überteuert. Egal!

An der Kathedrale trafen wir dann auch unsere Mitstreiter vom Vortag wieder, die mittlerweile zu viert unterwegs waren. Wir vertrieben uns noch etwas die Zeit bei Plaudereien und ein paar Bierchen und machten uns gegen 17.00 Uhr langsam auf Richtung Stadion. Die reichlich zwei Kilometer wollten wir zu Fuß bewältigen. Kurz vor dem Stadion wurden wir dann von der Miliz in eine größere Gruppe geschickt, die sie zuvor schon aus kleinen Grüppchen zusammengetrieben hatten und diese bei strenger Bewachung eskortierten. Die Cops waren im Allgemeinen recht unfreundlich und kannten kein Pardon. Beim Anhalten, um mal ein Foto zu machen, wurde man gleich angeraunzt. Um nicht den Zorn der Staatsmacht auf uns zu ziehen folgten wir widerstandslos.

Wir erreichten das Estadio La Rosaleda kurz vor Öffnung der Tore. Es ist ein schöner Ground mit geschwungenen Tribünen, die ringsum geschlossen sind. Die Kapazität des reinen Sitzplatzstadions wird mit knapp 29.000 angegeben. Nur Haupt- und Gegentribüne ziert ein Dach und vom Gästeblock im Oberrang aus kann man eine herrliche Sicht auf die Berge genießen. Reichlich zwei Stunden vor Kick-Off waren wir also im Stadion und der Gästeblock füllte sich zusehends. Das bisschen Regen, der aber nicht lange anhielt, konnte die Stimmung auch nicht trüben und so begann man sich warm zu singen, während auch die Heimseite bis zum Anpfiff schließlich gefüllt war. In der anderen Kurve, rechts vom Gästeblock sammelte sich ein Stimmungshaufen hinter der Fahne der Malaka Hinchas. Die Truppe machte, von einem Einpeitscher mit Megafon angetrieben, teilweise guten Support in den ab und an das gesamte Stadion mit einstieg. Hinter dem Tor auf der anderen Seite war noch ein weiterer Mob, der den Erlebnisorientierten von Frente Bokeron unterstand. Diese konnten aber offenbar nicht den Rest des Stadions animieren. Zu Beginn des Spiels zeigten die Einheimischen eine Zettelchoreo über das gesamte Stadion, nur an der Synchronität haperte es etwas. Untermalt wurde das Ganze durch das Präsentieren von insgesamt drei Blockfahnen: Eine auf der Gegengeraden, die von den dort befindlichen BVB Fans etwas sabotiert werden konnte, da diese sich nicht am Runterziehen beteiligten. Die Hinchas präsentierten eine Fahne mit bösen Clowns und Kindern, während auf der anderen Seite vier Reiter, die mit dem Slogan "Schlacht um Schlacht" die "Eroberung Europas" verkündeten ausgerollt wurden. Kleiner Tipp an die Jungs: Wenn man die Fahne nicht in sich verdreht, lässt sie sich auch gleich beim ersten Mal aufziehen.

Zum Spiel: Unterm Strich ein gerechtes Unentschieden, da Dortmund zu schlampig drei, vier Hundertprozentige liegen lies, während Weidenfeller auch ein paar Mal sein Können beweisen musste. Das Tempo war recht hoch und die Spanier hatten zu Beginn eindeutig Oberwasser in den Zweikämpfen. Mit zunehmender Spielzeit übernahm der BVB das Kommando und hätte wie bereits gesagt ein oder zwei Tore draus machen müssen. So kam Malaga vor der Pause noch mal besser ins Spiel und hatte dann auch erste Tormöglichkeiten. Nach dem Seitenwechsel hat noch mal Lewandowski die große Chance auf das wichtige Auswärtstor, aber es sollte nicht sein. Wenigstens stand man hinten recht gut und konnte somit mit dem 0:0 ein Resultat erzielen, mit dem man für das Rückspiel alle Möglichkeiten auf das Weiterkommen gewahrt hat.

Die Stimmung war über weite Strecken richtig gut. Man merkte förmlich, wie die BVB Fans die Mannschaft um jeden Preis unterstützen wollten. Erst zum Ende hin ging den Supportern ein wenig die Luft aus, aber davor wurden Schlachtrufe und Lieder in ordentlicher Lautstärke vorgetragen. Die Heimseite machte auch gut Betrieb und war immer in Bewegung, wobei es wie gesagt teilweise gelang das gesamte Stadion mit einzuspannen. Dann wurde es auch richtig gut laut im Rund.

Nach dem Spiel wurde die Mannschaft kurz verabschiedet und die obligatorische Blocksperre mit Support des Platzwartes beim Einsammeln der Eckfahnen überbrückt. Ein Erlebnis, was der Mann sicher nicht so schnell vergisst. Als die Cops uns endlich gehen ließen, beendeten sie auch die Blocksperre der Ultras auf der Heimseite. Die machten sich sofort im Laufschritt auf Richtung Ausgang. Was draußen abging haben wir nicht genau mitbekommen, aber außer einem kurzen Blickkontakt mit Rennereien wird wohl nicht viel gewesen sein.

Wir machten uns dann auf Richtung Innenstadt, nahmen uns ein Taxi und sahen zu, dass wir vor dem frühmorgendlichen Rückflug noch ein paar Stunden ins Bett kamen. Um fünf klingelte der Wecker und schließlich waren wir nach einem weiteren Aufenthalt in Barcelona gegen 14.00 Uhr wieder in Dresden. Fazit: Ein mehr als gelungener Ausflug. Malaga ist eine Reise wert und während hierzulande immer noch Schnee geschippt wird, konnten wir schon mal ein paar Stunden Frühling schnuppern. Danke auch noch mal an unsere Kollegen aus Hoyerswerda, mit deren Hilfe die Wartezeiten umso schneller verflogen.