Donnerstag, 30. Mai 2013

25.05.2013: Champions-League-Finale

Da wir uns zu den Glücklichen zählen durften, welche in der Verlosung Karten für das Champions League Finale ergattern konnten, machten wir uns einen Tag vor dem großen Spiel voller Vorfreude auf in Richtung London. Aufgrund der begrenzten Ticketanzahl zählte unsere Reisegruppe allerdings nur zwei bescheidene Mitglieder. Nachdem alle organisatorischen Dinge wie Flug und Übernachtung im Vorfeld geklärt wurden, ging es Freitagvormittag in Richtung Flughafen Prag. Ohne große Hindernisse landeten wir dann gegen 16:00 Uhr Ortszeit auf dem Airport London Luton. Daraufhin machten wir uns in Richtung Unterkunft im zentral gelegenen Stadtteil Islington auf, welche wir nach einstündigem Flughafentransfer und 15minütigem Fußmarsch auch endlich erreichten. In dem beschaulichen Privathaus einer alten Dame bezogen wir kurz unser Zimmer, um uns dann in Richtung Londoner Zentrum aufzumachen. Dort verbrachten wir den Abend in mehreren traditionellen Pubs. Bemerkenswert war dabei das überwiegend einheimische Publikum, mit denen man sehr schnell ins Gespräch kam und nette Unterhaltungen führen konnte. Auch die Zuneigung der einheimischen Bevölkerung zum BVB war erstaunlich.

Am Spieltag machten wir uns Früh auf, um noch ein bisschen die Stadt zu erkunden. Dabei besichtigten wir unter anderem die Tower Bridge, das London Eye und den Big Ben. Nach diesem kurzen Kulturprogramm begaben wir uns zu einen der bekannten öffentlichen Plätze, um mit Gleichgesinnten noch etwas im Stadtinneren zu feiern. Gegen 14:30 Uhr machten wir uns dann auf den Weg zum Stadion. Dort angekommen besichtigten wir erst mal das imposante Wembley von außen. Da wir auf der Suche nach alkoholischen Erfrischungen im Stadiongelände leider nicht fündig wurden, gesellten wir uns zu vielen weiteren Fans (überwiegend schwarz-gelbe) vor einen benachbarten Lidl, um unseren Durst zu stillen. Nach mehreren Getränken schloss man sich dann dem Fanmarsch in Richtung Stadion an. Leider ging dieser mehr als schleppend voran und es konnten nur relativ wenige BVB-Anhänger animiert werden diesen mitzugestalten. Teilweise wurde dabei aber doch eine bemerkenswerte Lautstärke der Gesänge erreicht.

Am Stadion angelangt begaben wir uns direkt in den Innenraum, um einen ersten Eindruck von der Atmosphäre zu bekommen. Im Block angekommen wurden unsere Erwartungen mehr als erfüllt. Wir standen in einem der schönsten Stadien der Welt, einem Fußballtempel, welcher zudem auch noch Charme und Flair hat, einfach ein beeindruckendes Stadion. Da wir die Stimmung bestmöglich aufsaugen und mitgestalten wollten, entschieden wir uns dann relativ schnell unseren eigentlichen „Sitzplatz“ zu verlassen und uns einen Platz im Stimmungsmittelpunkt hinterm Tor zu suchen.

Im Stadion merkte man deutlich die Anspannung bis zum Spielbeginn. Etwas verärgert war man über die etwas überflüssige Eröffnungszeremonie. Diese wurde auch deutlich zum Ausdruck gebracht. Mit Spielbeginn tobte dann die Kurve, zumal mit dem furiosen Start und den ersten 30 Minuten die Stimmung mehr als gut war. Gegen Ende der ersten Halbzeit passte man sich etwas dem Spiel der Borussia an und die Stimmung wurde etwas ruhiger. Zu Beginn der zweiten Hälfte konnte man wieder einen ordentlichen Geräuschpegel verzeichnen. Mit zunehmender Spieldauer und dem immer stärker werdenden Druck des Gegners wurde allerdings auch die Kurve etwas angespannter und somit ruhiger. Erst nach dem Ausgleichstreffer war wieder der komplette Anhang am Stimmungssiedepunkt. Geschuldet der großen Anspannung zum Ende des Spieles hin verflachte das aber auch wieder etwas, leider mit dem Tiefpunkt des Münchner Siegtores.

Nach Spielende merkte man vorerst allen den Schock des verlorenen Endspiels an. Mit zunehmender Zeit wuchs unter den Anhänger aber dann doch der Stolz auf die fantastische Champions-League-Saison, so dass die Mannschaft gebührend gefeiert wurde. Ein besonderer Moment dabei war, als die enttäuschte Mannschaft Arm in Arm fast stoisch in die feiernde Kurve blickte. Ein Moment in dem Gänsehaut aufkam. Nach dem wir das Erlebte noch ein bisschen im Stadion sacken ließen, machten wir uns wieder auf den Weg in unsere Unterkunft.

Den Sonntag nutzten wir dann noch ein wenig zum Sightseeing. Unter anderem besuchten wir den Buckingham Palace und sahen uns die Stamford Bridge (Stadion von Chelsea) an, ehe es am späten Nachmittag wieder Richtung Flughafen ging und wir gegen Mitternacht wieder in Prag landeten. Alles in allem war es ein legendärer Ausflug, den man wahrscheinlich in dieser Form nur einmal im Leben erlebt, aber leider ohne Happy End.

P.S.: Zur Stimmung unserer Gegner muss man sagen, dass diese für einen deutschen Verein in so einem Event nicht würdig war. Bis auf die Gesänge, die wirklich jeder Rot-Weiße kennt, war nicht viel zu hören. Nur die allseits bekannten Gruppierungen waren 90 Minuten gesanglich präsent. Selbst nach Schlusspfiff übertönten die Dortmunder teilweise die frisch gebackenen Champions League Sieger.