Nach 2008 und 2012 hieß es wieder „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“. Für alle die nichts damit anzufangen wissen: Unser BVB stand wieder im Finale des DFB-Pokals und wie die Jahre zuvor traf man wieder auf den FC Bayern München. Das konnte man sich nicht entgehen lassen und somit machte man sich am Samstag zur Mittagszeit per Auto auf den Weg nach Berlin. Da man bei Regen und knappen 12°C gestartet war, war die Freude umso größer als wir Berlin bei strahlendem Sonnenschein und angenehme 22°C gegen 15 Uhr erreichten. Auch das mit dem Parkplatz hat besser geklappt als geahnt und so konnte man sich gemütlich in eine Kneipe setzen und sich stärken.
Gegen 16 Uhr machte man sich auf den Weg Richtung Stadion, was wir ohne Probleme nach knapp 20-minütigem Fußweg erreichten. Der Vorplatz am Stadion war schon ordentlich gefüllt vom schwarzgelben Anhang und man machte einen großen Bogen um die ganzen sinnlosen Merchandising-Maßnahmen. Ich glaube dieser Mist wird von Jahr zu Jahr immer mehr und es ist der Wahnsinn wie viele sich anstellen um was von dem Zeug zu ergattern. Naja egal, man genoss noch ein Bier und ging Richtung Eingang, da man vor dem Stadion nichts verpasst hat. Da wir relativ zeitig drin waren, hatte man genug Auswahl an freien Plätzen und somit sicherte man sich welche direkt hinterm Tor in Reihe sechs. Die Zeit bis zum Anpfiff verging doch etwas schleppend aber da die Sonne über Berlin strahlte, war es doch ganz angenehm. Hinzu kam dann auch die eine oder andere Anekdote die einem zum schmunzeln bzw. zum Kopf schütteln bewog. Zu erwähnen sind hierbei die Leute die zehn Minuten vor den Anpfiff ins Stadion kommen und sich dann noch versuchen mehr oder weniger erfolgreich auf ihre Sitzplätze zu setzen. Wo sind wir angekommen? Stimmungsblock bleibt Stimmungsblock und es sollte ja jedem klar sein, der schon mal bei einem Spiel war, das da der Platzanspruch auf der Karte eigentlich keine Bedeutung hat. Leider sind solche Leute in den letzten Jahren vermehrt dazu gekommen seit der BVB erfolgreich ist. Dieser Umstand hat sich schon in anderen Spielen bemerkbar gemacht und sollte es an diesem Abend auch wieder.
Die Eröffnungszeromonie begann und der Block machte erstmal Richtung des DFBs deutlich was man so davon hält. Auf beiden Fanseiten eröffnete man das Spiel mit einer Choreo die jeweils als gelungen betrachtet werden konnte. Die Bayernkurve erstrahlte in rot-weiß und dazu wurden verschiedene Banner über den Unterrang gespannt. Auf der Dortmunder Seite wurde die Kurve in schwarz und gelb getaucht und aus den Farben bildet sich das BVB Logo.
Zum Spiel an sich gibt es nicht viel zu berichten. Bayern in der ersten Halbzeit besser als der BVB und mit den klareren Chancen. Nur Weidenfeller ist es zu verdanken gewesen, dass man mit einem 0:0 in die Halbzeit ging. Im zweiten Durchgang der BVB besser und mit klaren Möglichkeiten ein Tor zu erzielen. Über das nicht gegebene Tor von Mats Hummels will ich keine weiteren Worte verlieren, da man es sowieso nicht ändern kann, und was wäre wenn hinterher auch keiner Weiß. Nur ist es eben bitter, dass sowas grad in einem Finale passiert… So ging das Spiel mit einem 0:0 in die Verlängerung und auch hier war Bayern wieder etwas besser als der BVB. Robben, schon wieder in einem Finale, machte in der 107 Minute das 1:0 für die Bayern und man wusste eigentlich, dass es das nun gewesen war. Da nun jeder zweite Bayernspieler von Krämpfen geplagt am Boden lag - warum eigentlich nur die Bayernspieler? - vergingen die letzten Minuten schleppend und das 2:0 in der letzten Minute wurde zumindest auf unsere Seite einfach hingenommen. Glückwunsch Bayern…
Nun zum eigentlichen: Der Stimmung. Auch hier ist man etwas enttäuscht. Waren die letzten Finals ein Erlebnis, weiß ich nun nicht, wie man dieses Spiel einordnen soll. 2008 war einfach nur jeder glücklich wieder dabei sein zu dürfen und 2012 war es einfach die Art und Weise bzw. das Ergebnis, wie man die Bayern geschlagen hatte, was zu einer grandiosen Stimmung beitrug. Und 2014? Da zeigte sich wieder mal, was es in letzter Zeit schon öfters gab. Entweder ist man nicht mehr hungrig auf den Erfolg oder die Erwartungen sind zu hoch. Aber jeder der im Stimmungsblock steht, sollte seinen Mund aufmachen und mitmachen - für die Mannschaft egal wie es steht. Da kann es nicht sein das eine etwas ältere Dame die ganze Zeit lieber auf die Videoleinwand schaut, als auf das Spielfeld. Das der Nebenmann nicht mehr stehen kann vom Alkoholkonsum und andere einfach nur dastehen und glotzen. Da wir trotz alledem noch besser sind als die Bayernfans sollte nicht der Anspruch sein! Die Dortmunder Kurve zeigte sich in den wenigsten Fällen komplett geschlossen und die Hüpfeinlagen konnten auch nicht ganz überzeugen. Wenn mal alle mit gesungen haben, hat man deutlich gemerkt was für Potenzial in der Kurve steckt, aber leider wurde es zu wenig abgerufen an diesem Abend.
Lobenswert ist aber als die Mannschaft in die Kurve kam, um sich zu bedanken der Block noch fast voll war und der Mannschaft den verdienten Applaus spendete. Hier noch ein Vermerk Richtung Bayern: Nach dem Triumph hörte man bis zur Siegerehrung kein Gesang aus dieser Kurve und es ist schon bedrückend mit welcher Selbstverständlichkeit man so einen Sieg feiert. Da ist man froh sich für den richtigeren Verein entschieden zu haben… Wir verließen das Stadion gegen 23 Uhr Richtung Auto und nach einer Stärkung wurde die Rückfahrt in Angriff genommen, wo man schließlich gegen um zwei wieder zuhause eintraf…