Mittwoch, 2. März 2016

25.02.2016: FC Porto - BVB 09 0:1 (0:1)

Nachdem man die Qualifikation fleißig besucht hatte, dann aber in der Gruppenphase leider verhindert war, auch wenn man zu gerne vor allem das Spiel in Baku besucht hätte, bescherte die Zwischenrunde dem BVB das Traumlos Porto. Schnell war klar, dass wir uns für Auswärtskarten bewerben würden. Dank zeitnaher Kartenvergabe konnte man frühzeitig planen und buchte Hotel und Flug einen guten Monat im Voraus zu recht günstigen Konditionen. Am Mittwochabend hob der Flieger gegen halb neun in Berlin Schönefeld ab. Die Ryanair-Maschine war auch gut mit Fußballfans gefüllt. Darunter auch ganz schön viele Assis, die sich die Reise mit Schnaps aus dem Duty-Free-Shop versüßten. Wir waren dann schließlich froh, als wir Porto nach reichlich drei Stunden erreichten, auch wenn wir mit dem neben uns sitzenden Allesfahrer einen angenehmen Gesprächspartner hatten. Vom Flughafen ging es geradewegs mit der Metro ins Zentrum und nach einem kurzen Fußmarsch erreichten wir unser Hotel, was auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck machte. Schnell eingecheckt, rauf aufs Zimmer und dann wieder raus eine nahegelegene Caipirinha - Bar aufgesucht. Dort gab’s dann noch zwei Getränke auf die Nacht bevor der erste Tag unserer Reise zu Ende ging.

Am nächsten Morgen ging man nach dem Frühstück auf Stadtbesichtigung. Wir schauten uns die Altstadt an und gingen runter zum Rio Duoro, wo wir schließlich zur Mittagszeit Platz im Biergarten einer Kneipe fanden. Das Wetter meinte es gut mit uns und so ließ man es sich in der Sonne bei einigen halben Litern Superbock vom Fass richtig gut gehen. Zum Mittag gab es dann noch eine Portion landestypisches Francesinha, was uns vorzüglich mundete und Kraft für den restlichen Tag geben sollte. Nach einer Weile setzten wir unseren Rundgang fort und kamen gegen 15.00 Uhr wieder am Hotel an. Der Fantreffpunkt lag zufällig nur einen Steinwurf vom Hotel entfernt und so machten wir uns kurz stadionfertig und fanden uns auf dem Treffpunkt ein. Dort war schon ziemlich viel los und die Leute in den Kneipen grölten die üblichen Gesänge. Wir tranken noch ein, zwei Bier bis es losging. Nach einem kurzen aber heftigen Regenguss setzte sich der Mob in Bewegung. Wir hofften den kompletten Weg bis zum Stadion laufen zu können, aber leider ging‘s nur wenige Minuten bis zur nächsten Metro-Station. Auf dem Weg dahin kam bei der Miliz schon das erste Mal der Schlagstock zum Einsatz - warum war aber nicht zu erkennen. An der Metro kurzes Warten und schließlich kamen wir gleich in den ersten Zug mit rein. Die Bahn fuhr ohne Zwischenstopp bis zum Estádio do Dragão und wir konnten ganz vorn mit der ersten Welle die erste Schleuse passieren. Auf der Treppe vor dem eigentlichen Einlass eskalierte die Situation nochmal kurz, als die Cops wieder die Schlagstöcke zückten. Den ein oder anderen hatte es dabei schlimmer erwischt.

Nachdem sich die Situation wieder beruhigt hatte, betraten wir nach einer weniger strengen Kontrolle das Stadion. Bis zum Anpfiff waren es nun noch zwei Stunden, aber die Zeit verging gewohnt zügig. Das Stadion hat auf jeden Fall was, ist es doch mit den offenen Seiten schon was anderes als die hießigen Arenen. Schon eine ganze Weile vor dem Spiel machte der Gästeblock gut Betrieb. Auf der Heimseite blieb das Stadion aber bis kurz vor Anpfiff leer. Mit dem Einlauf der Mannschaften dann die große Ernüchterung: Viele Plätze blieben unbesetzt und statt der 50.000 fanden sich gerade mal 32.000 Leute ein. Den erhofften Hexenkessel konnten wir uns damit also abschminken. Noch lächerlicher wurde es, als die Heimseite zum Einmarsch eine Choreo präsentierte. Diese bestand zum einen aus einer Blockfahne über der Kurve, die noch zu gefallen wusste. Zum anderen lagen auf den restlichen Tribünen Zettel bereit. Leider mangelte es nur an Zuschauern, die diese Zettel auch hochhalten konnten, um ein geschlossenes Bild abzugeben. Entsprechend kann man die Aktion also als misslungen bezeichnen

Uns sollte das egal sein. Der Gästemob machte ordentlich Stimmung. Zum Anpfiff gab’s erst mal das Europapokal-Lied, während danach allerlei Liedgut meistens recht ordentlich präsentiert wurde. Das Spiel war dann auch mit dem 1:0 durch Aubameyang bzw. besser gesagt Casillas beizeiten entschieden, so dass weder Spannung noch Support von der Heimseite mehr aufkommen sollten. In der Halbzeit wurden die Fahnen eingeholt und über den Köpfen der Supporter ausgebreitet, was das untrügliche Zeichen war, dass uns noch eine kleine Zündelei bevor stand. Mit dem Wiederanpfiff entfachte der Mob ein herrliches Feuerwerk aus allerlei Bengalos, Blinkern und Rauchtöpfen. Im Qualm wurde das Europapokal-Lied geschmettert und so nahm eine stimmungsvolle zweite Hälfte ihren Lauf. Das Weiterkommen war zu diesem Zeitpunkt nahezu gesichert und so feierte der Block noch ordentlich die Mannschaft, den Verein und sich selbst bis zum Schlußpfiff. Am Ende wurde noch die Mannschaft mit Applaus bedacht und nach kurzer Blocksperre machten wir uns auf den Rückweg. Draußen beschlossen wir trotz des einsetzenden Regens die knapp drei Kilometer bis zum Hotel zu laufen, statt die Metro zu nehmen. Eine gute Wahl, hatten wir doch so unsere Ruhe und konnten noch ein bisschen was von der Stadt sehen. Unmittelbar vor unserer Unterkunft rückten wir noch mal in eine Kneipe ein und ließen das Geschehene bei ein paar Bierchen Revue passieren.

Am nächsten Morgen schüttete es wie aus Eimern, so dass wir die Zeit bis zum Check-Out auf dem Hotelzimmer verbrachten. Es hatte dann etwas nachgelassen und wir drehten noch eine Runde durch die sehenswerte Altstadt, ehe wir uns in einer Gaststätte niederließen, noch eine Stärkung zu uns nahmen und uns schließlich per Metro auf den Weg zum Flughafen machten. Dort bot sich uns das selbe Bild wie auf dem Hinflug, nur dass die vergangenen Tage bei dem ein oder anderen Spuren hinterlassen hatten und es so während des Fluges ruhiger zuging als noch hinzugs. Schlußendlich erreichten wir Berlin gegen 20:00 Uhr und machten uns auf die letzten Kilometer Richtung Heimat. Alles in allem war es wieder ein gelungener Ausflug. Leider können wir in London nicht dabei sei, aber vielleicht klappts ja im Viertelfinale wieder!?!