Freitag, 17. Februar 2017

14.02.2017: Benfica Lissabon - BVB 1:0 (0:0)

Nachdem in der Gruppenphase der Gegner noch Sporting Lissabon hieß, ging es diesmal zu dessen Stadtrivalen Benfica. Der Plan der portugiesischen Hauptstadt nach nur knapp vier Monaten erneut einen Besuch abzustatten, war schnell gefasst und so machten wir uns am Montag morgen auf den Weg nach Berlin, wo der Flieger der irischen Luxusairline pünktlich 14:15 Uhr gen Portugal abhob. Im Flugzeug befanden sich auch die üblichen Verdächtigen, die aber wohlwollend schweigsam die knapp dreieinhalbstündige Reise bestritten.

In Lissabon angekommen, ging es mit der Metro ins Zentrum, wo wir erst mal unser Hotel bezogen. Nach kurzem Ausruhen ging es auch schon weiter in die Altstadt. Nachdem ab und an mal für ein Kaltgetränk gestoppt wurde, ließen wir den Abend nach einem ordentlichen Spaziergang in der uns schon vom letzten Besuch gut in Erinnerung gebliebenen Bar ausklingen. Am nächsten Morgen machten wir uns zuerst auf den Weg hinauf zum Castello der Stadt. Nach dem Aufstieg war oben noch nicht allzu viel los. Ob allein die wunderbare Aussicht auf die Stadt die 8,50 EUR Eintritt wert sind, muss jeder für sich entscheiden. Die Burg an sich bietet jedenfalls außer den nackten Mauern nicht allzu viel Sehenswertes. Nach dem Abstieg ging es zurück ins Hotel, um sich fertig für den eigentlichen Grund unserer Reise zu machen – den Stadionbesuch. Wir gingen nochmal runter ans Ufer zum Treffpunkt, wo aber auch noch nicht allzu viel los war. Nach dem einen oder anderen Bierchen wurde es schließlich Zeit zum Aufbruch. Wir verzichteten aufgrund der zu befürchtenden Verzögerungen am Einlass auf die Nutzung der Sonderzüge und machten uns somit auf eigene Faust auf den Weg zum Estádio da Luz, was sich im Nachhinein als die richtige Entscheidung herausstellen sollte.

Nach der Ankunft am Stadion konnten wir uns frei bewegen und so ohne nervige Begleitung zum Gästeeingang gehen, der noch verschlossen war. Es dauerte aber nicht allzu lange und die Toren öffneten sich schließlich. Nach einer recht gründlichen Leibesvisitation, der auch mein Feuerzeug zum Opfer fiel, kamen wir mit der ersten Welle ins Stadion. Vom Mob aus den Sonderzügen war bis dahin noch nichts zu sehen. Als der schließlich da war und man sehen konnte was zum einen für eine Masse an Fans wieder da war und zum anderen wie die Leute nur tröpfchenweise die Eingangskontrollen passierten, war klar, dass das länger dauern wird, bis alle drin sind. Wir postierten uns zentral im größeren der beiden Sektoren und warteten der Dinge die da kommen sollten. Der Anstoß rückte immer näher und von der aktiven Szene war nichts zu sehen. Als man dann schließlich die ersten Banner im benachbarten Sektor ausmachte, war es schon zu spät und wir versuchten es gar nicht erst noch rüber zu kommen. Zu viele strömten noch aus den Katakomben in den Block. Wir mussten uns also damit abfinden diesmal nur das Spiel zu sehen, statt uns am organisierten Support zu beteiligen. Bei uns im Block wurde zwar ab und an auch mal gesungen aber im Großen und Ganzen war das doch recht mau. Im Nachbarblock sah es aber auch nicht besser aus. Aufgrund der Schikanen der örtlichen Behörden blieb die Stimmung auch dort unter dem gewohnten Niveau.

Das Schlimmste war aber noch nicht überstanden: Durch die ungewohnt gute Sicht konnte man das Versagen auf dem Rasen nun genauestens verfolgen. Zum weiteren Geschehen auf dem Platz sparen wir uns an dieser Stelle jeglichen Kommentar. Auf der Heimseite war zum Einlaufen die Stimmung prächtig und das Stadion entwickelte eine beeindruckende Lautstärke. Die kam aber sonst nur noch nach dem Führungstor und in den letzten Minuten wieder auf. Des Weiteren blieben gut und gerne 10.000 Plätze frei. Nach Abpfiff zog sich die übliche Blocksperre wie Kaugummi und irgendwann waren wir dann endlich in der U-Bahn und schließlich wieder am Treffpunkt angelangt. Nach einem Absacker war der Tag damit auch gelaufen.

Den Mittwoch verbrachten wir wieder in der Altstadt. Das Wetter war uns auch diesmal wieder hold, hatte man doch aufgrund der Prognosen mit deutlich mieserer Witterung während der drei Tage gerechnet. Nach erneut ein paar Stopps an diversen Verpflegungsstellen, war die Zeit gekommen, Richtung Flughafen aufzubrechen. Auch der Rückflug startete halbwegs pünktlich und wir erreichten kurz nach 22.00 Uhr Berlin. Nach einer höhepunktlosen Heimfahrt waren wir gegen halb eins wieder zu Hause ehe am nächsten Morgen wieder der Weg zur Arbeit anstand. Trotz des diesmal unbefriedigenden Stadionerlebnisses, kann man wieder von einem gelungenen Ausflug sprechen. Vielleicht schafft es die Mannschaft ja im Rückspiel die vergebenen Torchancen reinzumachen und wir dürfen nochmal auf eine neue Reise im Viertelfinale hoffen.