Freitag, 2. März 2018

22.02.2018: Atlanta Bergamo – BVB 1:1

Keiner weiß wie und keiner weiß warum, aber für Dortmund hieß es trotz nur zwei Punkten aus sechs Chapions-League Spielen: Es geht international weiter. Für die einen hieß es nur Europaleague für uns heißt das aber, JAWOHL EUROPALEAGUE! Das Hoffen auf ein tolles Los war groß und die Losfee war im Bunde mit uns: Atalanta Bergamo sollte es sein.

Voller Vorfreude wurde schon vorab der Flieger nach Bergamo gebucht ohne auf Karten oder ähnliches zu warten. Leider spielt Bergamo international nicht im heimischen Stadion, sondern im 200 km entfernten Reggio nell’Emilia. Die Vorfreude wurde nun etwas getrübt, aber hey da schauen wir uns halt auf der Fahrt dorthin etwas die Gegend. Außerdem: Ende Februar, Italien, Sonne, 15° Grad?!? So hob man am Mittwochabend in Berlin mit Rainer ab, Ziel Bergamo. Erste Ernüchterung folgte mit Blick auf dem Wetterbericht, was jeden Herbsttag in Deutschland in Schatten stellen sollte. Aber nun gut. Mietwagen am örtlichen Verleiher geholt und alles ging ohne Probleme und sehr schnell. Nachdem man den kleinen gefunden hatte, ging es auch schon in den abendlichen Verkehr von Bergamo. Was abends noch ging, verkehrstechnisch und ohne Kupplung, sollte am nächsten Tag doch die eine oder andere Schweißperle auf die Stirn treiben. Das Hotel am Abend wurde relativ leicht gefunden, den kleinen ab geparkt, eingecheckt und der Hotelbar einen kleinen Besuch abgestattet. So ging man gegen eins ins Bett.

Am nächsten Morgen wurde erstmal exzellent gefrühstückt und man machte sich auf den Weg zum eigentlichen Spielort. Man umfuhr die Mautstraße, um Geld zu sparen und die Landschaft zu sehen. Aber es gab nichts, rein gar nichts, zu sehen. Sowas Trostloses was an den Autofenstern vorbeizog hat man schon lange nicht mehr gesehen. Somit konnte man sich auf das Biertrinken bzw. Autofahren konzentrieren. Das Wetter passte sich der Landschaft an und es wurde immer trüber und nässer. In Reggio angekommen, wurde das Auto erstmal abgeparkt, um dann ein paar Meter zum Hotel zu laufen. Kategorie schnell schlafen und dann schnell wieder raus.

Somit begaben wir uns in die Innenstadt um sich um die Getränke- und Nahrungsaufnahme zu kümmern. An der erstbesten Pizzeria angehalten und nach kurzem Zögern wurde die Kneipe betreten. Und die Wahl sollte mehr als gut sein. Die folgenden Stunden vergingen wie im Flug bei köstlicher Pizza und dem ein oder anderen Liter Hauswein. Der kleine „Verdauer“ durfte diesmal auch nicht fehlen. Nach über drei Stunden in der Lokalität - so einen Umsatz machen die nie wieder - beschlossen wir gegen 18.00 Uhr langsam per Fuß Richtung Stadion zu laufen. Auf dem Weg dorthin regnete es schon leicht, aber kein Vergleich zu dem, was noch kommen sollte. Am Stadion angekommen ging es direkt zum Eingang und hinein. Die Kontrollen waren nicht so streng wie befürchtet und der Block knapp 2 Stunden vor Anpfiff schon voller als gedacht. Schön auch, dass es kein Dach gab und wir somit den Wetterverhältnissen ausgesetzt waren. Herrlich. Trotz allem haben wir uns einen guten Platz gesichert und warteten auf den Anpfiff. Zum Einlaufen der Mannschaften zeigte sich der BVB Block in Schwarz-Gelb und dem Logo in der Mitte. Dazu ein paar Blinker, die aber nicht recht zum Vorschein kamen. Die Heimkurve zeigte sich in Silber und blau einigen Blinkern und einem Feuerwerk was hinter der Tribüne aufstieg. Da hoffte man auch, das ein Feuerwerk auf dem Rasen abgebrannt wird. Aber denkste!

Das Spiel nur kurz zusammengefasst: Einfach nur grottenschlecht seitens des BVB. Es funktionierte nichts und Bergamo ging schon nach elf Minuten in Führung, was Schlimmes erahnen ließ. Der Gästemob erstaunlich gut bei der Sache und das eine oder andere Feuerchen bewegte den Block dazu, noch mehr zu geben. Angesichts dem was sich unten auf den Rasen so tat, war es ein guter Support. In der zweiten Halbzeit das gleiche Elend, nur das es nun immer mehr regnete. Die Stimmung verflachte nun auch langsam, bis in der 83. Minute Schmelle das Ding zum vielumjubelten Ausgleich einschob. Wahnsinn, trotz dieser Leistung eine Runde weiter, denn bis zum Spielende wurde das Ergebnis verwaltet. Nach dem Abpfiff wurde die Mannschaft noch gefeiert, wofür eigentlich?!?. Dann kam die obligatorische Blocksperre und die war gefühlt doppelt so lange wie üblich, da es nun in Strömen regnete, man schon total durch war, und auch ein kühler Wind aufkam. Nach dem Ende der Sperre ging es schnellen Schrittes Richtung Hotel da man keinen Bock mehr verspürte noch was zu machen und einfach nur noch aus den Sachen raus wollte. Ein Wunder, dass man das ohne krank zu werden überstanden hat.

Am nächsten Morgen nach einem, nennen wir es mal Frühstück, ging es im leicht verschneiten Reggio zum Auto. Dieses musste erstmal vom Eise befreit werden und man machte sich wieder auf den Weg nach Bergamo. Wie gesagt landschaftlich völlig uninteressant wurde Bergamo angesteuert und die Altstadt besucht. Ganz sehenswert und nachdem man sich nochmal eine italienische Pizza einverleibte, wurde unser kleine treue Wegbegleiter am Flughafen wieder abgegeben und man hob gegen 22.00 Uhr in Bergamo mit Ziel Berlin ab. Das Ende der Reise war gegen 2.00 Uhr in der Nacht zum Samstag.

Fazit: Eine Europapokaltour vom feinsten. Abseits vom Schicki-Micki, mit Sauwetter und grottenschlechtem Spiel … und trotzdem weiter. GEIL. Europapokalherz was willst du mehr?!?