Dienstag, 4. August 2015

30.07.2015: Wolfsberger AC - BVB 09 0:1 (0:1)

Dank der Niederlage im Pokalfinale begann unsere Saison bereits Ende Juli mit der Euro-League Qualifikation. Wir hofften zwar insgeheim auf ein exotischeres Los, waren aber am Ende auch über den Wolfsberger AC nicht böse. Das Spiel sollte in Klagenfurt am schönen Wörthersee über die Bühne gehen. Am Mittwochnachmittag machten wir uns per PKW auf die ca. 850 Kilometer lange Reise. Der Weg bis München war relativ schnell abgespult, aber ab der österreichischen Grenze regnete es in Strömen und so zogen sich die letzten Kilometer noch ordentlich dahin. Nichtsdestotrotz erreichte man gegen halb elf die Unterkunft in Moosburg. Eine spartanisch eingerichtete Pension, deren beste Tage auch schon etwas länger her waren, aber angesichts des Mangels an bezahlbaren Unterkünften für uns prima als Ausgangspunkt für den nächsten Tag geeignet.

Am nächsten Morgen stiegen wir in den Bus nach Klagenfurt, nachdem wir uns am passablen Frühstücksbuffet in der Pension gestärkt hatten. Wir besichtigten kurz die Altstadt ehe wir uns zu Fuß auf den Weg zum Wörthersee machten. Entlang eines Kanals sahen wir ein Boot und nahmen das Wassergefährt genauer unter die Lupe. Es war ein Linienschiff, welches uns für schmale drei Euro bis auf den See fuhr. Wir fuhren den Kanal entlang, noch eine kleine Runde auf dem See und stiegen schließlich am Ostufer aus. Dort tobte zur selben Zeit die Beachvolleyball-Europameisterschaft. Wir suchten uns ein Plätzchen auf dem Center-Court, wo vor allem die einheimischen Sportler ihre Partien absolvieren durften und von der Masse frenetisch nach vorne gepeitscht wurden. Die ohnehin schon gute Stimmung wurde noch besser, als es ab 13 Uhr endlich auch Bier an den Getränkeständen gab. Wir taten es den Ösis gleich und deckten uns auch gleich mal mit ein paar Hellen ein. Dank relativ fairen Preisen wusste das Zipfer Bier durchaus zu gefallen. Mit steigendendem Konsum ließen wir auch die Stimmung an uns ran. Wir sahen so etliche Spiele und verließen die Arena erst gegen 17.00 Uhr, um uns zu Fuß auf den Weg ins Stadion zu machen.

Am ehemaligen EM-Stadion war noch nicht allzu viel los und so peilten wir erst mal die Lage. Als die aktive Szene eintraf, betraten wir auch das Rund und orientierten uns an ihnen. Zuerst ging es in den Oberrang, der aber auch bald wieder verlassen wurde, um sich im Unterrang hinter dem Tor zu positionieren. Es waren nun noch knapp zweieinhalb Stunden bis zum Anstoß und wir vertrieben uns die Zeit damit den Leuten zuzusehen, die verzweifelt ihre Sitzplätze versuchten in Anspruch zu nehmen. Insgesamt waren ja ca. 10.000 schwarz-gelbe da, wovon die meisten aber aus dem Umland waren bzw. wohl eh gerade im Österreich - Urlaub weilten. Schon einige Zeit vor dem Anpfiff sangen sich die Supporter warm, aber hier wurde schnell klar, dass es heute ganz schwer werden würde den ganzen Block zum Mitmachen zu bringen. Zum Intro wurden allerlei Fahnen geschwenkt, dazu gab es im Bereich der Desperados ein paar Bengalen und Blinker. Der Stimmungsblock fing an Mobil zu machen, aber viel kam nicht. Wir gaben alles, aber schon ein paar Reihen hinter uns war nicht mehr viel los. Wenn der Capo mehr Einsatz forderte, wurde es kurz laut, ehe es schnell wieder nachließ. Alles in allem enttäuschend, war aber wohl der Tatsache geschuldet, dass der Großteil der Fans wegen des Fußballspiels da war. Auf der anderen Seite schien eine aktive Szene nicht zu existieren. Für die Gastgeber war das ja ohnehin das Spiel des Jahres und man war darauf bedacht ein Fußballfest für die ganze Familie daraus zu stricken.

Apropos Fußball: Der wurde auch noch gespielt. So viel wie wir mitbekommen haben, war das auch nicht viel wert, aber was will man im ersten Pflichtstpiel schon groß erwarten. Die erste Halbzeit lief noch ganz gut. Wolfsberg ohne Chance und Hofmann mit dem 1:0. Das ganze setzte sich im zweiten Durchgang fort ehe die Wolfsberger am Ende noch mutig wurden und nun, meist durch Standards, etliche Chancen zum Ausgleich hatten, die aber allesamt vereitelt werden konnten. So blieb es am Ende beim glücklichen 1:0 Auswärtserfolg, der eine gute Basis fürs Rückspiel darstellt.

Pünktlich zum Schlusspfiff setzte Regen ein und wir bahnten uns den Weg Richtung Innenstadt, die wir nach einem längeren Marsch auch erreichten. Sämtliche Versuche ein Taxi zu organisieren scheiterten zunächst, ehe sich endlich ein Fahrer unser erbarmte und anhielt. Gegen 1.30 Uhr waren wir dann wieder in unserer Pension und konnten einen ereignisreichen Tag Revue passieren lassen. Am nächsten Morgen stärkten wir uns wieder am Buffet ehe wir den langen Nachhauseweg antraten. Zunächst lief alles reibungslos, aber ab Bayern machte uns der Reiseverkehr doch gut zu schaffen. Nach knapp neunstündiger Fahrt erreichten wir schließlich am Abend unsere Heimat.

Am Ende war es wieder ein gelungener Ausflug und überhaupt: Europapokal! Ok der Beachvolleyball hatte auch seine Aktie am Erfolg der Tour. Nun hoffen wir darauf, dass der BVB die nächste Runde erreicht und wir mit etwas Losglück vielleicht wieder mit am Start sind.